Die besten Klavier- und Flügelmarken
Viele der besten Klavier- und Flügelmarken haben eine lange Tradition. Denn sie kreieren nicht nur einfache Tasteninstrumente, sondern wahrhaftige Kunstwerke – geschaffen durch Innovation und Leidenschaft für den perfekten Klang. Jedes Instrument hat seine eigene Persönlichkeit und Geschichte, die das Spielen darauf zu einem unvergleichlichen Erlebnis machen.
Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag einige der renommiertesten und traditionsreichsten Klavier- und Flügelmarken vorstellen. Welche davon tatsächlich die Beste ist, entscheiden Sie nach Ihren ganz persönlichen Vorlieben.
Inhaltsverzeichnis:
- Kawai – Innovation aus Japan
- Yamaha – der Allrounder am Markt
- WILH. STEINBERG – gute Mittelklasse aus Thüringen
- Grotrian-Steinweg – von der Liebe zur Musik
- Schimmel – Qualität setzt sich durch
- Bechstein – alte Marken im neuen Gewand
- Blüthner – deutsche Handwerkskunst seit 1853
- SAUTER – Qualitätsinstrumente made in Germany
- August Förster – der mittelständische Klavierbauer mit Exzellenzanspruch
- STEINWAY & SONS – der Überflieger auf den Bühnen der Welt
- Bösendorfer – österreichische Klavierbautradition vom Feinsten
- FAZIOLI – die Luxusklasse für Profi-Pianisten
Kawai – Innovation aus Japan
Die japanische Klaviermarke Kawai deckt ein großes Spektrum an Tasteninstrumenten in verschiedenen Preisklassen ab – von Digital- und Hybridpianos bis hin zu Klavieren und Flügeln. Die ersten Erfahrungen in der Kunst des Flügelbaus gehen auf das Gründungsjahr 1927 zurück. Seitdem hat sich das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamamatsu zu einem der weltweit größten Hersteller akustischer Klaviere entwickelt.
Von Beginn an steht bei Kawai Innovation im Fokus – mit dem Ziel, Pianos höchster Güte zu kreieren. Im Laufe der Jahrzehnte gelang es dem Unternehmen, immer wieder neue Materialien und Technologien für den Bau seiner Klaviere und Flügel einzusetzen, um dadurch
- • das Spielgefühl,
- • den Klang,
- • die Stabilität und
- • Wertigkeit
der Instrumente zu verbessern.
Zu den wohl revolutionärsten Entwicklungen gehörte 1971 das weltweit erste Klavier mit Tastaturmechaniken aus patentiertem ABS-Karbon, das deutlich unempfindlicher gegen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen war als herkömmliche Holzmechaniken. Ein weiterer Meilenstein lag Anfang der 2000er-Jahre als Kawai mit dem Bau eigener Premium-Flügel unter dem Namen „Shigeru Kawai“ begann.
Yamaha – der Allrounder am Markt
Ebenso wie Kawai hat sich auch die japanische Klaviermarke Yamaha seit der Gründung 1887 auf eine Vielzahl von (Tasten-)Instrumenten spezialisiert. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen allein in Deutschland einen Marktanteil von deutlich über 60 Prozent.
Yamaha hat eine breite Palette von Klavieren und Flügeln im Angebot, von preisgünstigen Einstiegsmodellen bis hin zu High-End-Instrumenten für professionelle Pianisten und Klang-Enthusiasten. Im Mittelklasse-Segment sind unter anderem die Silent- und Digitalpianos sehr beliebt, die mit fortschrittlichen Funktionen wie
- • Aufnahmemöglichkeiten,
- • verschiedenen Klangoptionen und
- • Interaktionen mit Musik-Apps und -Software
ausgestattet sind.
Doch auch im Bereich exklusiver Konzertflügel hat sich Yamaha mit seinem handgefertigten CFX mittlerweile einen Namen gemacht – und tritt in Konkurrenz mit STEINWAY & SONS und Bösendorfer.
WILH. STEINBERG – gute Mittelklasse aus Thüringen
Seit 1877 fertigt das Unternehmen WILH. STEINBERG Klaviere und Flügel in Handarbeit im thüringischen Eisenberg. Während zunächst Manufakturmodelle gefragt waren, entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine wahre Großproduktion für die breite Masse. Nach 1989 wurde wieder mehr Wert auf kleinere Produktionen in höherer Qualität gelegt.
Seit 2013 ist WILH. STEINBERG Teil der Parsons Music Group, infolgedessen der Klavierbau zum Teil nach China ausgelagert wurde. Die preiswertere Performance Line für ambitionierte Einsteiger wird in Fernost gebaut. Die spieltechnische und tonliche Bearbeitung erfolgt in der Manufaktur in Eisenberg. Auch die Profi-Flügel und -Klaviere der Signature Line erhalten ihr Gehäuse, die Gussplatte und den Resonanzboden aus Sitkafichte in China. Der Einbau deutscher Mechaniken und Tasten am thüringischen Standort komplettiert die Instrumente. Insgesamt steht die Marke für gute Mittelklasseklaviere und -flügel zu moderaten Preisen.
Grotrian-Steinweg – von der Liebe zur Musik
Die Liebe zur Musik stand bei Grotrian-Steinweg von Anfang an im Mittelpunkt – und das gilt auch heute noch in der sechsten Generation des Familienunternehmens. Der Weggefährte und Geschäftspartner von Theodor Steinweg – einem der Söhne von STEINWAY & SONS – entwickelte wegweisende Klavierkomponenten wie die patentierte Sternraste und auch das recht verbreitete Kleinklavier.
Seit 2015 ist die chinesische Parsons Music Group Gesellschafter von Grotrian-Steinweg, die unter der Marke Wilhelm Grotrian Klaviere und Flügel im Einsteigerbereich in China herstellt. Die Prüfung sowie klangliche und spieltechnische Ausarbeitung finden jedoch noch immer am Standort Braunschweig statt, an dem auch die Oberklasse-Modelle gefertigt werden.
Schimmel – Qualität setzt sich durch
„Qualität setzt sich durch“ – mit dieser Devise gründete Wilhelm Schimmel 1885 seine Hof-Pianofortefabrik bei Leipzig. Und der Erfolg gab ihm Recht: Bereits nach einem Viertel Jahrhundert exportierte die deutsche Klavier- und Flügelmarke ihre Instrumente in die ganze Welt.
Schimmel bietet für jedes Spielniveau und jeden Anspruch die passende Serie:
- • Fridolin Schimmel: Klaviere für Einsteiger
- • Wilhelm Schimmel: Klaviere und Flügel made in Europe
- • Schimmel Classic: Premium-Flügel und -Klaviere
- • Schimmel Konzert: Konzertflügel und -klaviere für höchste Ansprüche
Der erste Acrylglasflügel der Welt – vorgestellt auf der Messe in Düsseldorf 1951 – ist vermutlich eines der bekanntesten Instrumente der Marke Schimmel, nicht zuletzt dank seines berühmten Gletscher-Auftritts mit Udo Jürgens.
Bechstein – alte Marken im neuen Gewand
„Die deutsche Klaviermarke Bechstein wurde 1853 vom Klavierbauer Carl Bechstein in Berlin gegründet und zählte seitdem zu den renommiertesten Herstellern für erstklassige Flügel und Klaviere. Warme, transparente und singende Töne avancieren im Laufe der Jahre zum typischen Bechstein-Klang.
Neben den traditionellen hochpreisigen Serien C. Bechstein Concert & Residence und C. Bechstein Academy überzeugt der Klavierhersteller seit Anfang der 1990er-Jahre auch mit Klavieren der Mittelklasse und darunter. Dafür investierte er in die „Sächsische Pianofortefabrik“ in Seifhennersdorf und ließ mit der günstigen Linie Zimmermann by C. Bechstein den Namen des ehemals größten Herstellers in Deutschland wieder aufleben. Darüber hinaus bietet die erworbene Marke W. Hoffmann Qualitätsklaviere und -Flügel in drei verschiedenen Linien – hergestellt in Tschechien, made by C. Bechstein.
Blüthner – deutsche Handwerkskunst seit 1853
Die renommierte Leipziger Manufaktur Blüthner steht seit 1853 für Qualität, Leidenschaft und Handarbeit im deutschen Klavierbau. Während des Zweiten Weltkrieges schwer getroffen und zu DDR-Zeiten verstaatlicht, ist das Unternehmen seit 1990 wieder in Familienbesitz.
Blüther bietet verschiedene Serien für jeden Anspruch:
- • Irmler: preisgünstige Einsteigerklasse (Fertigung in China und Osteuropa)
- • Hupfeld: für anspruchsvolle Einsteiger
- • Haessler: Mittelklasseflügel und -klaviere (Fertigung in Leipzig)
- • Rönisch: gute Mittelklasse (Fertigung in Leipzig)
- • Blüthner: handgefertigte Flügel und Klaviere der Oberklasse (Leipzig)
Alle Blüthner-Flügel – bis auf das kleinste Modell – profitieren vom patentierten Aliquot-System, bei dem jeder Ton im obersten Diskantfeld mit einer 4. Resonanzsaite ausgestattet ist. Sie wird nicht angeschlagen, sondern schwingt mit und erzeugt so einen warmen, lebendigen und vielschichtigen Klang.
SAUTER – Qualitätsinstrumente made in Germany
Die deutsche Klaviermarke SAUTER begann ihre Erfolgsgeschichte 1819 mit dem Bau von Tafelklavieren – damals noch in einer kleinen Werkstatt im schwäbischen Spaichingen. Bis heute fertigt das Unternehmen seine Instrumente ausschließlich in der eigenen Pianomanufaktur vor Ort und hat sich seitdem als renommierte Marke für Klaviere und Flügel auf dem Weltmarkt etabliert. Die erstklassige Gestaltung und Verarbeitung jedes einzelnen Instruments haben bei SAUTER einen hohen Stellenwert,
- • von der Classic-Line,
- • über die Klaviere und Flügel Designed by Peter Maly,
- • bis hin zur Meisterklasse.
Eine Besonderheit bei allen Instrumenten des Herstellers ist die eigens entwickelte „SAUTER’sche Sphärische Wölbung®“. Sie versetzt den Resonanzboden in eine gleichmäßigere Schwingung und sorgt damit für ein ausgewogenes Klangbild.
August Förster – der mittelständische Klavierbauer mit Exzellenzanspruch
Den Grundstein für die familieneigene Klavier- und Flügel-Manufaktur legte Friedrich August Förster 1859 mit seiner bescheidenen Werkstatt in Löbau – wo bis heute Instrumente der Oberklasse produziert werden. Dank ihrem ausgewogenen Klang und ihrem kräftigen Bass sind sie auch über die Grenzen Deutschlands hinaus gefragt. Neben traditionellen Tasteninstrumenten entwickelte der Hersteller in den 1920er- und 30er-Jahren auch ungewöhnliche, aber gelungene Konstruktionen wie den Viertelton-Flügel, das Viertel-Klavier und das Elektrochord.
STEINWAY & SONS – der Überflieger auf den Bühnen der Welt
Auf den renommiertesten Konzertbühnen weltweit finden sich heute Flügel von STEINWAY & SONS – gegründet vom deutschen Klavierbauer Heinrich Engelhard Steinweg und seinen Söhnen. Das später als „Küchenflügel“ weltberühmt gewordene Instrument war 1836 die Basis seiner Vision, das bestmögliche Klavier zu bauen. Mit mehr als 140 Patenten prägt der Hersteller seit 1853 die Geschichte der Klavierbaukunst. Die Bassüberkreuzung für mehr Klangvolumen und auch die Duplex-Skala mit ihren mitschwingenden Resonanzsaiten gehören zu den wegweisenden Innovationen.
Qualität und Beständigkeit sind bis heute typisch für Flügel und Klaviere von STEINWAY & SONS, die in Hamburg und New York gefertigt werden. Daher verwundert es nicht, dass die Instrumente auch nach vielen Jahrzehnten noch als stabile Wertanlage gelten.
Bösendorfer – österreichische Klavierbautradition vom Feinsten
Keine Marke hat die Wiener Klavierbaukunst so geprägt wie Bösendorfer. Seit 1828 baut das Unternehmen in Wien Instrumente der Spitzenklasse, die qualitativ mit STEINWAY & SONS mithalten können – und ihre Preise sogar noch höher ansetzen. Der weiche, tragende Grundklang der Flügel und Klaviere wird häufig auch als „singender“ Ton beschrieben. Noch heute gelten die handgefertigten Instrumente als sehr langlebig – doch auch in den 1830er-Jahren konnten sie bereits mit dem virtuosen Spiel des Pianisten und Komponisten Franz Liszt mithalten, dessen Konzerte nicht jedes Tasteninstrument unbeschadet überstand.
Seit 2008 gehört Bösendorfer zum japanischen Konzern Yamaha, fertigt seine exklusiven Flügel und Klaviere jedoch weiterhin in der Wiener Neustadt. Klanglich dürfen sich nun auch Digitalpiano-Spieler an einem Bösendorfer Imperial erfreuen, denn Yamaha nutzt den gesampelten Sound für viele seiner hochwertigen elektronischen Klaviere.
Fazioli – die Luxusklasse für Profi-Pianisten
Der recht junge Flügelbauer Paolo Fazioli ging 1981 mit dem Anspruch an den Markt, ausschließlich Flügel und Konzertflügel für professionelle Pianisten herzustellen – und das ganz ohne industrielle Verfahren. Beste Materialien, modernste Konstruktionsmethoden und ein konsequenter wissenschaftlicher Ansatz sind seit mehr als 40 Jahren das Kredo von FAZIOLI. Jeder Flügel ist ein Unikat, die Mechanik reagiert auf feinste Nuancen und verzeiht keine Spielfehler. Das Unternehmen fertigt pro Jahr ungefähr 100 Flügel in Handarbeit – in Größen von 156 cm bis über 300 cm.
Haben Sie weitere Fragen zu Klavier oder Flügel Marken oder Sie möchten sich beraten lassen?
Die Experten aus dem Pianelli Music-Store stehen Ihnen gerne beratend zur Seite.